Wer in der letzten Zeit bei Ikea war, hat ihn vielleicht gesehen oder gar gekauft: den „Skagern“. Das Möbelhaus hat es nämlich für wert befunden, einen Duschvorhang nach unserem See zu benennen! Aber in Wirklichkeit ist der Skagern natürlich etwas sehr Besonderes.
Einst handelte es sich bei dem Skagern um eine Bucht des Vänern. Heute liegt er im Hinblick auf seine Größe an der 18. oder 19. Stelle der schwedischen Seen (da sind die schriftlichen Quellen, die ich gefunden habe, nicht ganz eindeutig). Der Skagern besticht vor allem durch seine Wasserqualität und ist einer der klarsten Seen in ganz Schweden.
Die Gegend
Zu den wichtigsten Charakterzügen des Skagern gehören die alten Dorfwege, die sich um den See erstrecken. Dank ihrer guten Beschaffenheit eignen sie sich sehr gut für Wanderungen, Reitausflüge und Radtouren. An vielen kleine Sandstränden kan man vorzüglich baden und entspannen, nachdem man ein oder mehrere der zahlreichen alten Gutshöfe und Kirchen, die bis heute an das 17. und 18. Jahrhundert erinnern, angesehen hat. Die Ufer sind meist hügelig und bewaldet.
„Strawberry Valley“
Durch die feine und ebenso außergewöhnlich sandige Erde, eignet sich die Region um den Skagern vor allem für das Anpflanzen von Erdbeerpflanzen. In den letzten Jahren hat sich die Erdbeere von einem Wahrzeichen der Region zu einem Symbol für den Skagern entwickelt.
Fischfang
Für Angler ist der Skagern das Paradies. Der Fischreichtum ist groß und alle Fischfangarten sind erlaubt (Netzfang ist allerdings den Grundbesitzern rund um den Skagern vorbehalten). Der Fischbestand besteht unter anderem auch aus dem berühmten „Gullspang-Lachs“ und der Gullspang-Forelle. Diese beiden Fischarten wanderten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts vom Vänern durch den Skagern in den Letälven. Fänger über 10 Kilo können schon vorkommen (die Mindestlänge muss 60 cm sein). Heutzutage werden diese Arten gezüchtet und durch die „Skagerns Fishery Conservation Association“ in den See gesetzt. Trotzdem ist der See nicht einfach zu befischen, weil alle Raubfische, auch die Zander, mit den großen Maränenschwärmen schwimmen und heute hier und morgen da sind.
Schleppangeln (Trolling) auf Lachs ist im Frühjahr und Herbst angebracht. Hecht und Barsch werden das ganze Jahr gefangen. Von Mai bis November wird Zander, Quappe im Winter und Aal im Spätsommer gefangen. Man findet mehr als 20 verschiedene Fischarten, darunter auch Forellen, Felchen (Sik) und Stinte.
Vom 1. Mai bis zum 30. September gibt es auf dem Skagern Angelwettbewerbe. Fangen Sie den größten Fisch mit Rute und Winde in den Klassen Hecht, Lachs, Forelle und Zander. Sie können Ihren Fang bei Otternbergets Camping, Gullspångs Pensionat oder Åtorps Cykel och Järn wiegen lassen.
Im Winter ist der Skagern oft zugefroren und die Angler steigen auf das Eisfischen um. Das heißt im Schwedischen „pimpeln“ :-).
Eine Angelkarte ist Pflicht und kann online unter http://www.svenskafiskevatten.se/skagernfvof/ bestellt oder an vielen Verkaufsstellen erworben werden, z.B.:
- Kristinehamn; Turistbyrån, 0550-88187
- Degerfors; Turistbyrån, 0586-48160
- Brantings Järn färg, Storg.8, 0586-44388
- Åtorp; Åtorps järnhandel, 0586-730082
- Ica Granfelts närbutik, 0586-730396
- Örebro; Östlunds jakt- och fiske, Radiatorv.1, 019-271214
- Laxå; Turistbyrån, 0584-10920
- Finnerödja; K-G Oskarsson, Hantverksg.6, 0584-20554
- Hova; Turistbyrån (juni-aug), 0506-30120
- Dalevis Tobaksaffär, Torg.15, 0506-30089
- Mariestad; Olssons fiske, Karlag.4, 0501-13588
- Gullspång; Turistbyrån, 0551-36140
- Brandbergs järnhandel (sportfiskebutiken), 0551-20085
- Södra Torp; 0551-23083, Bengt Hägerstrand
- Södra Torp; 0551-23028, Bo Hjulström
- Södra Råda; 0551-23085, Johnny Lundh i Kullen
- Sjötorp; 0551-60110, Gösta Robberts
- Gottbol; 0551-60388, Rudskoga Närbutik, Britt J.
- Eka(s.Vårbo); 0586-732025, Bengt Hedström
Achtung Wind
In der Sommerzeit weht meist ein südwestlicher Wind, der sich oft gegen 13 Uhr auffrischt und gegen 17 Uhr wieder abflaut. Durch die Größe des Skagern kann es recht gefährlich werden, wenn die Windstärke stark zunimmt. Wenn die Wellen toben, gewinnt man den Eindruck, als stände man am Meer und nicht an einem See. Also: Dann nichts wie an Land!
Ein paar Zahlen:
Zuflüsse: Svartälven und Letälven
Abfluss: Gullspångsälven (fließt in den Vänern)
Höhe über Meeresspiegel: 68,2 Meter
Fläche: 132,15 Quadratkilometer
Länge: 21 Kilometer
Volumen: 3,322 Kubikkilometer
Maximale Tiefe: 77 Meter
Mittlere Tiefe: 26,8 Meter
Einzugsgebiet: 5.030 Quadratkilometer
„Tidenhub“
Die „Tide“ bestimmt ein Kraftwerk: 1916 erhielt das Elektrizitätsunternehmen „Gullspång-Munkfors“ von König Gustav V. gegen Proteste der Anwohner die Genehmigung, die Seehöhe zur Elektrizitätsgewinnung um etwa 1,6 Meter anzuheben. Die Wassermasse erhöhte sich so um etwa 200 Millionen Kubikmeter. Ist das Wasser aufgestaut, ist unser Strand recht schmal. Wird das Wasser aber abgelassen, so sind wir die stolzen Besitzer eines schönen Sandstrandes!
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