Nun sind sie da, die schönen, kuscheligen Lammfelle der letzten Generation! Wenn man weiß, wie dreckig die aussahen, als ich sie an die Gerberei verschickt hatte, wundert sich jetzt vielleicht genauso wie ich über das reinweiße, saubere Ergebnis. Die Felle der Finull-Texel-Mischlinge sind auf voller Länge gelassen. Die Texel-Felle wurden auf 3,8 mm geschnitten.
Die Preise:
Finull-Texel auf voller Länge: 140 Euro
Texel auf 3,8 mm: 110 Euro
Wer Interesse hat, kann sich gerne über diese Website bei mir melden.
Die Felle sind sich sehr ähnlich, deswegen habe ich nur eine Auswahl hier abgebildet.
Ich muss in der Schule nicht aufgepasst haben: Es gibt gar nicht nur „Brathähnchen“! Laut Wikipedia und anderer Lektüre gibt es unzähliche Unterscheidungen von Geflügel, Geflügelfleisch und Rassen, dass man daraus ein Nachschlagewerk machen müsste. *Überforderung* Aber jetzt erzähle ich erst einmal, was ich schon weiß:
Wenn die Küken gerade ein paar Tage als sind, sind sie ja sowas von süß! Gerne hat man sie in der Küche und hält sie als Stubenküken. Bis es nicht mehr geht.
Und warum geht es nicht mehr? Weil sie so viel Dreck machen, dass man selbst nicht mehr die Wohnung mit ihnen teilen möchte! Also – ab in den Stall, schön die Wärmelampe drüberhängen, regelmäßig schauen gehen, ob alle noch rege piepsen, Wasser erneuern, Futter nachfüllen. Da geht mehr weg, als man so glauben will. Verfressene Bande!
Nun sind sie schon halbe Teenager, fünf Wochen alt, gefiedert und ganz genau am Geschlecht zu unterscheiden. Wir haben Deutsche Lachshühner, da sind die Männer dunkel, die Frauen hell. Ein kleiner Kamm wächst den Hähnen auf den Kopf – wie süß! Wie bei den Menschenjungen, wenn ihnen ein erster Bart wächst, eben noch nicht wirklich so überzeugend.
Da wird gerne hier und da mal gehackt, die Jungs verfolgen die Mädels und so richtig mögen sich die Jungs untereinander irgendwie nicht. Aber sie schlagen sich (noch) nicht.
Was werden wir mit den Hähnen machen, wenn sie größer werden und Ihre eigene Hühnergruppe brauchen? Wir haben nur Platz für einen Hahn – was tun mit den anderen? Tja, das ist die Frage der Woche.
Lösung 1:
Wir lassen sie etwa drei bis vier Monate alt werden, schlachten sie und essen sie gemütlich auf. Und wir vertrauen darauf, dass sie sich weiterhin untereinander vertragen, denn sie werden bis dahin gemeinsam im Stall bleiben. Die Hühner gehen vor und bekommen Auslauf über den gesamten Hof. Man könnte versuchen, die Hähne ebenfalls laufen zu lassen, aber das würde ahrscheinlich Unruhe geben. Wir werden das ausprobieren und berichten.
Lösung 2:
Wir machen Kapaune und kriegen dadurch noch besseres Fleisch. Kapaune sind gemästete, kastrierte Hähne mit einem Gewicht von 1500 bis 2000 Gramm. In Deutschland werden sie kaum nachgefragt, sind aber in anderen Ländern aufgrund ihres besonderen Fleischgeschmacks beliebt. Interessant! Aber das Kastrieren von Hähnchen ist nicht leicht, da ihre Hoden im Bauchraum liegen. Hm, das lassen wir lieber… Müssen wir eben auf die Delikatesse verzichten.
Lösung 3:
Sie interessieren sich für die Hähne und kaufen sie uns ab!
Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Ich biete leckeren geräucherten Sik/ leckere geräucherte Felche aus Schweden aus dem See Skagern für 2 Euro/ 100 Gramm. Es werden immer ganze Fische vakuumverpackt. Abgabe ab dem 27. März 2012. Nur bei Vorbestellung!
Die Schweden nennen ihn „Sik“ und er schmeckt einfach wunderbar. Deswegen kläre ich auf: „Sik“ heißt in Deutschland Felchen, Renken, Gangfisch, Schnäpel, Marenke oder Maräne. Ganz schlaue nennen ihn beim lateinischen Namen „Coregonus“. Die Art gehört zu den Süßwasserfischen. Der Sik ist verwandt mit den Forellen, den Salmoniden, was man an der Fettflosse auf ihrem Rücken gut erkennen kann. Übersetzt: Sie gehören zur Lachsfamilie. Aha!
Frisch gefangener Sik
Wenn Markus die Felchen räuchert, dann freue ich mich stundenrund auf den Zeitpunkt, an dem er auf den Tisch kommt und wir ihn uns noch warm zu Gemüte führen. Lecker! Denn so steht es überall geschrieben: Felchen zeichnen sich durch ihr helles, festes, wohlschmeckendes Fleisch aus. Sie haben wenig Gräten. Felchen eignen sich gut zum Braten, Grillen oder Räuchern. Das Fleisch eines Felchen ist zart und geschmacksintensiv. Stimmt genau!
Vor dem Räuchern wird der Sik in Salzlake eingelegt, danach gewaschen und zum Abtropfen aufgehängt.
Ein leckeres Rezept:
Ist die Felche geräuchert, aber wieder erkaltet, legt man sie am besten kurz in die Mikrowelle. Dann kommt der feine Rauchgeschmack wieder hervor und man kann meinen, die Dinger kommen eben aus dem Räucherofen. Dazu gibt es ofenfrisches Baguette, Preiselbeersahne oder Meerrettichsahne. Als Getränk trockenen Weißwein oder ein gepflegtes Bier. Mhmmm!
Fertig geräucherter Sik
Und so löst man am besten die Gräten vor dem Verzehr:
Verkauf
Wer Appetit bekommen hat, kann Felchen bei uns bestellen. Entweder verkaufen wir ihn direkt ab Hof oder wir schweißen die frisch geräucherten Fische in Folie ein. Ich bringe sie dann nach Deutschland mit, wenn ich sowieso wieder zurückkomme (um zu arbeiten).
Der Preis: 2,20 Euro/100 Gramm plus gegebenenfalls Porto.
Vorkommen
Felchen kommen in ganz Mittel– und Nordeuropa vor, bis hinauf nach Sibirien und zur Arktischen Küste. Ebenso findet man sie im gesamten Norden von Nordamerika. In Deutschland findet man sie im Bodensee, einigen Voralpenseen, aber auch in norddeutschen Seen wie dem Ratzeburger See, dem Schaalsee und dem Schweriner See. Aber das Wichtigste ist: Vor allem bei uns im See Skagern. Und wie!
Felchen bevorzugen kühle, saubere, sauerstoffreiche, tiefe Gewässer mit guter Wasserqualität. Das spricht für den Skagern.:-)
Aussehen
Es gibt zahlreiche, oft nur lokal vorkommende Felchenarten, die selbst Fachleute nur schwer unterscheiden können. Sie haben einen schlanken, silberglänzenden Körper. Zwischen Rücken- und Schwanzflosse haben Felchen eine strahlenlose tief eingeschnittene Fettflosse. Je nach Art werde sie bis zu 70 cm lang. Bei uns sind sie im Mittel ca. 35 cm lang. Sie können ein Gewicht von bis zu 10 kg erreichen – ähm, das habe ich hier allerdings noch nie gesehen! Bei uns wiegen sie etwa 500 Gramm pro Fisch, würde ich schätzen.
Lebensraum
Die Felchen waren einst nordische Fische. Sie sind mit der großen Schmelze Ende der letzten Eiszeit vom Norden her bis zu den Alpen gelangt. Gegen Süden stellten sich ihnen die Alpen als unüberwindliches Hindernis entgegen. Beim Zurückgehen des Eises blieben große Seenbecken übrig. Diese mit Süsswasser gefüllten Seenbecken bildeten den ursprünglichen Lebensraum der Felchen. Die Tiefe ist meist 30 Meter und mehr. Der Skagern hat eine mittlere Tiefe von 26,8 Meter, an der tiefsten Stelle hat er 77 Meter. Die Temperatur in diesen Tiefen bewegt sich meist um 2-6°C. Die großen Seen haben einen hohen Sauerstoffgehalt.
Nahrung
Die Felchen essen in der Regel Mückenlarven und deren Puppen und wenn es wärmer wird, stellen sie auf Plankton um. In den Frühjahrs/Sommermonaten kommt es vor, dass die Felchen an der Wasseroberfläche Flugnahrung zu sich nehmen. Die wichtigste Nahrung der Felchen sind Zuckmücken. Jeder Felchenfischer der einen Blick für die Natur und ihrer natürlichen Vorgänge hat, kennt das Bild. Die Mücken tanzen über den See und schwimmen nach ihrer Hochzeit erschöpft und sterbend auf dem Wasser. Der Stellenwert dieser Insekten als Fischnährtiere ist sehr hoch. Durch ihre Vielfalt und Menge sind sie aus dem Nahrungsangebot der Felchen und der Fische im Allgemeinen nicht wegzudenken. In den planktonarmen Jahreszeiten, sind sie die Hauptnahrung der Felchen.
Für die Profis: Wie man sie angelt
Das Angeln in Schweden lohnt sich richtig, denn große Exemplare kann man häufiger fangen. Wenn es wärmer wird, ziehen die Felchen zur Nahrungsaufnahme in die flacheren Uferzonen. Der erfahrene Felchenfischer sucht speziell solche Stellen oder kennt die Zeiten wenn die Nymphen am häufigsten steigen. Eigentlich sollte man auf Renken lieber mit der Hegene und kleinen Nymphen angeln, aber in Schweden werden die Fische so groß das sie auch zu echten Fischräubern werden. Kapitale Exemplare kann man auch mit verschiedenen Kunstködern fangen.